Inlandsbanan:
|
|
Als Inlandsbahn
(schwedisch: Inlandsbanan, Abkürzung: IBAB) bezeichnet man in Schweden
die 1067 km lange Strecke von Gällivare via Östersund nach Mora
(und weiter nach Kristinehamn). |
|
Logo der Inlandsbahn
|
|
1.) Überblick:
|
|
Die Strecke sollte
Nordschweden mit Mittelschweden verbinden. Gebaut wurde von 1907 bis 1937.
Bereits 1969 wurde im südlichen Teil der Streckenabschnitt Lesjöfors
- Mora stillgelegt. Damit war die Bahnlinie in das kurze Stücke Kristinehamn-Lesjöfors
und das lange nördliche Stück Mora-Gällivare zweigeteilt.
1985 wurde dann das isolierte südliche Teilstück ebenfalls stillgelegt.
Heute geht der Betrieb von Kristinehman zwar nicht wieder bis Lesöfors,
aber wenigstens bis Persberg - das weitere Stück bis Mora bedient
dann der Bus.
Die Einstellung der
gesamten Strecke wurde immer wieder versucht, scheiterte aber am Widerstand
der betroffenen Gemeinden entlang der Strecke. Im Herbst 1991 war dann
tatsächlich die Strecke einige Monat stillgelegt. Aber bereits im
Winter 1991 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Die Kommunen entlang
der Strecke gründeten eine eigene Bahngesellschaft - die Inlandsbana
AB (IBAB) - und übernahmen die Strecke und teilweise auch den Verkehr.
Im übrigen wird der eher sporadische Güterverkehr dort von nicht-staatlichen
Gesellschaften, wie z.B. von WEAB (Woxna-Express AB) oder BK-Tåg
durchgeführt - beide allerdings inzwischen in Konkurs.
Ganz im Norden zwischen
Arvidsjaur und Gällivare beträgt die zulässige Achslast
nur noch 16 Tonnen - Güterverkehr findet hier nicht statt.
Gekennzeichnet wird
die Strecke durch die langsame und gemütliche Fahrt durch einsame
schwedische Wälder. Bezeichnend ist das Logo der Bahn: Auf den Schienen
tanzt ein Bär mit einem Elch. Die Bahnverwaltung selbst wirbt mit
gemütlichen Zwischnstopps für ein kurzes Bad oder das Anschleichen
an eine Bärenhöhle. |
|
2.) Verkehr
|
|
Seit 1994 wird nur
noch im Sommerhalbjahr Personenverkehr durchgeführt, und zwar mit
Y1-Triebwagen - wie hier auf dem Bild im Sommer 2005 bei der Kaffeepause
im Cafe Kitajaur. Es gibt einen Zug am Tag in jede Richtung, wobei für
die Strecke Gällivare-Östersund ein voller Tag benötigt
wird; in Arvidsjaur kreuzen sich am frühen Nachmittag der nordwärts
und der südwärts fahrende Zug. Weiter nach Süden bis Mora
dauert die Fahrt einen weiteren halben Tag und dann einen dritten halben
für das letzte Teilstück Mora-Kristinehamn, allerdings wird hier
zwischen Mora und Lesöfors auf den Bus umgestiegen.
Daneben verkehren
Sonderzüge, so z.B. zwischen Arvidsjaur und Slagnäs am Wochenende
in der Hochsaison ein Dampfzug. |
|
Y1 1314 in Kitajaur, 2005
ö |
|
3.) Rollmaterial
|
|
IBAB führt
den Personenverkehr mit etlichen eigenen, in der Hochsaison auch schon
mal mit einigen angemieteten Triebwagen der Reihe Y1 durch. Daneben stehen
für den Charterverkehr auch Personenwagen zur Verfügung, die
dann von Loks der Reihe TMX/TMY (ehemalige dänische MX/MY) gezogen
werden. Seit 2005 kommt dieser Zug in schickem dunkelblau und dem Produktnamen
Grand Nordic daher. Ansonsten wird mit diesen Nasenloks aber Güterverkehr
betrieben.
An der Strecke gibt
es zwei Bahnmuseen, das Inlandsbanemuséet in Sorsele und das Rallarmuséet
in Moskosel (40 km nördlich von Arvidsjaur). Das Depot für die
historischen Fahrzeuge ist in Arvidsjaur. Hier finden sich Dampfloks, Triebwagen
der Reihe Y7 und Dieselloks vom Typ T21 (Stand 2005). |
|
NOHAB´s in Östersund,
2005
ö |
|
Historisches in Arvidsjaur,
2005
ö |
|
|
|